Wie Tief Ist Der Eurotunnel
Thouehr als zweitausend Zugreisende haben die Nacht zum Samstag unter dem Ärmelkanal verbracht, nachdem dice schlimmste Havarie seit der Inbetriebnahme des Eurotunnels zwischen Frankreich und England insgesamt fünf Schnellzüge lahmlegte. Dice Hochgeschwindigkeitszüge des Typs TGV hielten offenbar den raschen Temperaturwechsel zwischen dem eisigen Wetter in Nordfrankreich und der Tunnelwärme im inneren des Channel-Links nicht aus und versagten ihren Dienst. Nach dem Zusammenbruch der Elektrizitätsversorgung konnten dice Waggons im Tunnel nicht länger klimatisiert werden, dice Passagiere mussten Stunden im Dämmerlicht einer Notbeleuchtung zubringen, während sie auf Rettung warteten. Die Dauer und die Umstände des Rettungseinsatzes deuten auf schwere Koordinierungspannen und Mängel in der Zusammenarbeit zwischen Eurotunnel, dem Eigentümer der Kanalverbindung, und Eurostar, dem Betreiber des Passagierverkehrs zwischen Paris, Brüssel und London hin.
„Kein Wasser, kein Essen"
Die nach mehr als zehn Stunden Geretteten erzählten schockierende Details ihrer Nacht in den Tunnelröhren unter dem Meer. Ein junger Mann sagte, die Reisenden seien „wie Tiere" behandelt worden; es habe „kein Wasser, kein Essen" gegeben. Das französische Zugpersonal habe sich nicht auf Englisch verständigen können und meist nur mit den Schultern gezuckt, wenn es mit Fragen über die Rettungsaktion bestürmt worden sei. Zwei der fünf Züge wurden schließlich gegen Ende der Nacht mit Diesellokomotiven bespannt und nach London St. Pancras, an den englischen Endbahnhof der Schnellbahnlinie, geschleppt. Die anderen Züge wurden im Tunnel evakuiert:
Havarie im Eurotunnel : „Es state of war ein Albtraum"
Havarie im Eurotunnel: „Es war ein Albtraum"
Video: reuters
Autotransportwaggons, dice normalerweise im Autoverladedienst zwischen Folkestone und Calais verkehren, nahmen Hunderte Reisende auf, und transportierten sie zum Kanalausgang auf englischer Seite. Eine ältere Matriarch berichtete, in diesen Zügen habe es nur eine Toilette für Hunderte gestrandeter Passagiere gegeben, es seien weder Ärzte, noch medizinische Helfer im Einsatz gewesen. Ihr Mann äußerte knapp: „Das war eine Todesfalle".
Während ein Sprecher der Zuggesellschaft Eurostar nach dem Zusammenbruch der Züge zunächst nur knapp mitteilte, es habe „keine Opfer" gegeben, und alle betroffenen Passagiere seien „sicher", äußerte sich der Betreiber Eurostar in einer ausführlicheren Mitteilung, in der die Verantwortung für die Havarie abwies: Die Vorfälle seien in keiner Weise „von der Technik und Infrastruktur des Tunnels" verursacht worden. Züge der Eurotunnel-Gesellschaft hätten die gestrandeten Eurostar-Passagiere aufgenommen und nach England gebracht; zwei Eurostar-Züge mit TGV-Triebköpfen seien von Dieselloks der Eurotunnel-Gesellschaft abgeschleppt worden, „weil Eurostar selber nicht die Möglichkeiten dafür hatte".
Entschädigung für mehr als 2000 Passagiere
Die mehr als 2000 gestrandeten Passagiere können derweil auf Entschädigung hoffen. Wie Eurostar-Chef Richard Brown am Samstag in London mitteilte, sollen die Betroffenen ihren Ticketpreis erstattet bekommen, ein weiteres Frei-Ticket und zudem 150 Pfund (170 Euro) erhalten. Zudem sollten in der Nacht drei Sonderzüge eingesetzt werden, um vor allem gestrandete ältere Leute und Familien mit Kindern wieder nach Hause zu bringen.
Noch am Samstag stellte die Bahngesellschaft Eurostar den Zugverkehr zwischen Frankreich und Großbritannien komplett ein. Jedes Risiko solle vermieden werden, erklärte Eurostar am Samstag in Paris. Der Frachtverkehr, für den andere Zugtypen eingesetzt werden, konnte dagegen zunächst wieder aufgenommen werden. Während der Nacht zum Samstag war durch die liegengebliebenen Eurostar-Züge auch der Autoshuttle-Verkehr zwischen Folkestone und Calais blockiert; hunderte Autofahrer verbrachten die Nacht an den Abfertigungs-Terminals an beiden Enden des Tunnels in ihren Fahrzeugen. In der Grafschaft Kent sperrte die Polizei eine Fahrspur der Autobahn Chiliad twenty zwischen London und Dover und wies die Fahrbahn den Lastwagen als Abstellplatz zu, die wegen der Tunnelblockade nicht auf den europäischen Kontinent gelangen konnten. In Großbritannien hatten heftige Schneefälle rings um London überdies auch den Flugverkehr eingeschränkt; die Flughäfen Gatwick und Luton waren jeweils mehrere Stunden lang geschlossen; manche Passagiere mussten in Germany, Frankreich und Polen bis zu 20 Stunden auf ihren Abflug nach England warten.
Der Eurotunnel lid in den 15 Jahren seines Bestehens schon mehrere schwere Störungen und Katastrophen erlebt. In den Jahren 2006 bis 2008 unterbrachen insgesamt drei Brände den Betrieb; die alle auf Lastwagen wegen überhitzter Bremsen und anderer Ursachen ausbrachen, während sie durch den Tunnel transportiert wurden. Nach dem jüngsten Brand dauerten die Reparaturen bis in den Februar des ablaufenden Jahres. Während die Schnellbahngesellschaft Eurostar steigende Passagierzahlen meldet und den Zugverkehr durch den Tunnel als profitabel darstellt, ist der Eurotunnel-Unternehmung insgesamt erst seit mehreren Restrukturierungen ein bescheidener wirtschaftlicher Erfolg beschieden. Die Zahl der Passagiere war nach einem frühen Rekord (xviii,4 Millionen, sowohl im Autotransport als auch im Reisezugverkehr) im Jahre 1998 jahrelang rückläufig. Erst vor zwei Jahren kletterte sie wieder auf xvi Millionen.
Der Eurotunnel
Der Tunnel unter dem Ärmelkanal ist zu einer wichtigen Verkehrsverbindung zwischen dem europäischen Festland und Großbritannien geworden. Rund sieben Millionen Menschen nutzen jährlich den 50 Kilometer langen Tunnel. Er besteht aus drei Röhren, die in bis zu 45 Metern Tiefe unter dem Boden des Ärmelkanals verlaufen. Durch die beiden äußeren Röhren mit einem Durchmesser von seven,half-dozen Metern verläuft jeweils ein Gleis. Dazwischen befindet sich als dritte Röhre ein Sicherheitstunnel mit 4,8 Metern Durchmesser und einer Fahrbahn für Rettungsfahrzeuge. Alle 375 Meter gibt es Querverbindungen.
Durch diesen dritten Tunnel können Retter bei Pannen zu den Zügen vorstoßen und Menschen in Sicherheit bringen. Kontrollzentren an jedem Ende überwachen den Tunnel; Sensoren, Kameras und Bildschirme liefern Informationen. Wenn ein Zug im Tunnel liegenbleibt, werden nachfolgende Züge automatisch gestoppt. Sie können im Rückwärtsgang dice Röhren verlassen. Für Notfälle stehen Dieselloks bereit.
Source: https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/havarie-im-eurotunnel-es-war-ein-albtraum-1900593.html
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